Mit High-Tech-Staubsaugern auf Erfolgskurs
Während andernorts die Wirtschaftskrise durchschlägt, schreibt die Firma Hyla Germany, die ihren Sitz in Bonlanden hat, eine echte Erfolgsgeschichte: Das Geschäft mit den Staubsaugern floriert. “Wir konnten 2009 unseren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent auf über drei Millionen Euro steigern”, berichtet Michael Hausenblas, der Geschäftsführer von Hyla.
Rund 3000 Geräte, 1000 mehr als im Vorjahr, wurden zuletzt an den Mann gebracht – und das, obwohl die Staubsauger mit einem Preis von etwa 1000 bis 1600 Euro pro Stück längst nicht so günstig sind wie herkömmliche Geräte. Freilich steckt in den Filderstädter Saugern auch eine kompliziertere Technik. “Wir arbeiten mit Wasserfilter-Technologie anstatt mit Beuteln und normalen Filtern”, erklärt Hausenblas.
Dabei wird der Schmutz beim Staubsaugen in Wasser gebunden und die dabei aufgenommene Luft im Wasserbad regelrecht gewaschen. “Hinten kommt kein Stäubchen mehr heraus. Dadurch sind die Geräte auch als Luftreiniger geeignet”, beschreibt Hausenblas die Besonderheit seiner Produkte. Zudem ließen sich mit den Saugern unter anderem auch Polster und Matratzen reinigen, Stein- und Holzböden polieren sowie Räume desinfizieren.
Dieses Konzept hat offenbar so viele Kunden – darunter auch Kommunen und Kindergärten – überzeugt, dass sich das Unternehmen laut Hausenblas derzeit vor Aufträgen kaum retten könne. Auch beim Personal spiegelt sich die gute Auftragslage wieder: Innerhalb von zwölf Monaten ist die Zahl der bundesweit agierenden Mitarbeiter von rund 180 auf 520 gewachsen, sieben davon arbeiten in der Filderstädter Zentrale.
Dabei werden die High-Tech-Staubsauger ausschließlich über den so genannten Direktvertrieb verkauft. Das bedeutet, dass die Geräte nicht in Geschäften erhältlich sind. Vielmehr empfehlen zufriedene Kunden die Sauger an Freunde oder Familie weiter, die daraufhin, sofern sie es wünschen, Besuch von einem Hyla- Verkaufsberater bekommen, der ihnen das Produkt dann vorführt. “Wir leben von der Mund-zu-Mund-Propaganda”, fasst Michael Hausenblas die Verkaufsidee zusammen.
Für dieses Jahr hat sich der Geschäftsführer weitere ehrgeizige Ziele gesteckt. Die Mitarbeiterzahl soll auf mindestens 1000 wachsen, und das Unternehmen will sich – nach den Schwerpunkten Nord- und Süddeutschland – künftig auch im Westen und Osten der Republik stärker engagieren. Sollte sich dann auch noch die Schweinegrippe im Land weiter halten, bedeutet das für die Firma kurioserweise einen echten Glücksfall. “Weil unsere Geräte Luft und Oberflächen im ganzen Haus desinfizieren können, war das bei vielen Kunden ein zusätzliches Kaufargument. Insofern hat die Schweinegrippe sogar zu unserem Umsatzplus beigetragen”, berichtet Hausenblas schmunzelnd.
Quelle: Stuttgarter Zeitung